Dienstag, 11. Dezember 2007

Erstes Weihnachten mit Baby

Spätestens mit dem ersten Baby wird für Paare aus dem gemischten Doppel auch gefühlsmäßig eine Familie. Hat bisher vielleicht noch jeder bei den jeweiligen Eltern gefeiert, möchte man ab jetzt auch das Weihnachtsfest gemeinsam für sich selbst beanspruchen und entdecken. Nie war die Gelegenheit günstiger, eigene und ganz neue Wohlfühl-Rituale für die Weihnachtstage zu finden. Denn zuverlässig wiederkehrende Familienbräuche sind Fixsterne in unserer unruhigen, wandelhaften Zeit. Sie geben ein wenig Beständigkeit – und erlauben vor allem eine große Portion Vorfreude. Jetzt ist auch die beste Zeit, eventuell ein paar ungeliebte oder verstaubte Traditionen aus dem Elternhaus über Bord zu werfen.

Kleine Weihnachtsträumerei zeigt die Richtung an

Um herauszufinden, welche Art von Bräuchen am besten zur neuen Kleinfamilie passen, hilft ein kurzer Blick nach innen: Welches Bild hat man vor Augen, wenn man an zukünftige Weihnachten mit Kind denkt? Schnell kristallisiert sich heraus, ob man’s lieber traditionell oder eher unkonventionell mag. Was man hier schon in groben Umrissen erkennt, sollte man bereits jetzt gedanklich ausschmücken und in die Tat umsetzen, auch wenn der Nachwuchs erst ein Baby ist. Denn nun werden die Weichen für die Feste der nächsten Jahre gestellt. Auch will eine neue Tradition eingeübt werden, soll sie sich verfestigen und von Dauer sein. Was man jetzt nicht einführt, wird zukünftig leicht in Vergessenheit geraten.

Verzauberte Momente wie anno dazumal

Weihnachten bei den eigenen Eltern war immer wunderbar, und man mag es sowieso gern traditionell - dann darf man sich lustvoll am Althergebrachtem bedienen. Zu den ältesten Traditionen gehört natürlich der Weihnachtsbaum: Seit 1605 ist der Brauch belegt, zu Weihnachten ein Bäumchen mit Früchten, Lebkuchen, Zuckerwerk und Kerzen zu schmücken. Statt Kugeln und Lametta sehen auch heute Plätzchen und alte Glückssymbole als Baumbehang wunderbar aus. Besonders beliebt waren früher kleine Marienkäfer aus Holz (heute wahlweise auch aus Schokolade). Ihnen sagt man schon immer eine himmlische Herkunft nach, was auch ihr anderer Name verrät: Herrgottskäfer. Sie bringen nach altem Glauben frohe Botschaften vom Himmel. Wer kleine Geldbeutel an den Baum hängte (heute: Schoko-Goldtaler), hoffte damit auf finanziellen Segen. Äpfel und Nüsse waren schon zu heidnischer Zeit Fruchtbarkeits- und Erntesymbole, die in diesen Bereichen Glück fürs kommende Jahr bringen sollten. Richtig edel sehen mit Goldfarbe (aus dem Baumarkt oder Bastelgeschäft) besprühte Walnüsse aus, die mit roten Haltebändchen beklebt und an den Baum gehängt werden. Mit leiser Weihnachtsmusik im Hintergrund stimmt das langsame Schmücken des Baums auch gestresste Eltern weihnachtlich und hat fast etwas Meditatives. Wenn ein Baby schon krabbeln kann, sollte der Weihnachtsbaum dieses Mal natürlich lieber ein Tischbaum sein.
Besonders an Weihnachten hört (und fühlt) es sich schöner an, wenn die Lieder nicht nur aus dem CD-Player kommen, sondern wenigstens teilweise auch aus der eigenen Kehle. Kinder lieben und brauchen Lieder. Auch ein Baby freut sich schon, wenn Mama und Papa es auf dem Arm wiegen und ihm dabei ein Weihnachtslied vorsingen. War man bisher eingefleischter Nicht-Sänger, so sollte man ruhig mal den sich zierenden inneren Schweinehund überwinden und einfach loslegen. Zwei Liedchen schafft jeder, zumal mit Unterstützung eines kleinen Büchleins. Das Ganze im Glanz der Weihnachtskerzen zaubert garantiert kleine Freudensterne in Babyaugen.

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